Prüfung gemäß ASR A 1.7 für Türen und Tore

Die Regel gilt für alle Türen und Tore, die von Beschäftigten in Arbeitsbereichen genutzt werden. Dazu zählen zum Beispiel Industrietore, Hallentore, Rolltore oder automatische Schiebetüren. Es spielt keine Rolle, ob sie manuell oder elektrisch betrieben werden.

Ausgenommen sind Türen, die zu Maschinen gehören, wie etwa Aufzüge oder bewegliche Schutzabdeckungen. Auch provisorische Türen auf Baustellen fallen nicht unter diese Vorschrift.

Das Regelwerk schützt Beschäftigte vor typischen Gefahren, die von Türen und Toren ausgehen können. Dazu gehören Quetschstellen, unbeabsichtigtes Zuschlagen oder plötzliche Bewegungen beim Öffnen oder Schließen. Auch die Sicherheit bei Stromausfall wird geregelt. Zum Beispiel müssen Tore dann manuell bedienbar bleiben.

Zusätzlich schreibt die Regel eine klare Kennzeichnung und eine sichere Steuerung vor, damit keine Gefahr durch Bedienungsfehler entsteht.

Ja. Wenn in Ihrem Unternehmen elektrisch oder automatisch betriebene Türen oder Tore genutzt werden, besteht eine gesetzliche Prüfpflicht. Die Sicherheit dieser Anlagen muss regelmäßig kontrolliert werden. Diese Pflicht gilt für alle, die den Betrieb der Tür oder des Tores verantworten. Das betrifft Eigentümer, Mieter oder auch Verwalter des Gebäudes.

Wenn keine gültige Prüfung vorliegt, haften Sie im Schadensfall persönlich als Betreiber. Kommt es zu einem Unfall, sieht das Regelwerk hohe Bußgelder vor. Auch strafrechtliche Konsequenzen sind möglich. Zusätzlich kann Ihre Versicherung die Leistung ganz oder teilweise verweigern. Sie tragen dann alle Folgekosten selbst.

Eine sicherheitstechnische Prüfung ist mindestens einmal pro Jahr erforderlich. Zusätzlich muss sie vor der ersten Inbetriebnahme durchgeführt werden und bei jeder baulichen Veränderung am Tor. Dazu zählen zum Beispiel Umbauten, Reparaturen oder der Austausch von Antriebskomponenten.

Wenn das Tor besonders stark beansprucht wird, etwa durch häufige Nutzung oder extreme Wetterbedingungen, können auch kürzere Prüfintervalle vorgeschrieben sein. 

Die Prüfung darf nur von Personen durchgeführt werden, die dafür nachweislich qualifiziert und mit dem Regelwerk vertraut sind. Dazu gehören speziell geschulte Fachkräfte, geprüfte Dienstleister oder zertifizierte Fachbetriebe. Entscheidend ist, dass sie mit den geltenden Vorschriften vertraut sind und über aktuelle Fachkenntnisse verfügen.

Bei der Prüfung werden alle sicherheitsrelevanten Bauteile sorgfältig kontrolliert. Dazu zählen unter anderem der Antrieb, die Steuerung, Sensoren und die Not-Stopp-Funktion. Im Anschluss erstellt der Prüfer ein schriftliches Prüfprotokoll. Dieses Dokument müssen Sie aufbewahren, um die Durchführung der Prüfung jederzeit nachweisen zu können. 

Sie müssen jederzeit belegen können, dass Ihre Türen und Tore ordnungsgemäß geprüft und gewartet wurden. Dazu gehören das aktuelle Prüfprotokoll, die Nachweise über durchgeführte Wartungen sowie die technischen Unterlagen des Herstellers. Letztere beinhalten zum Beispiel Bedienungsanleitungen oder Einbauhinweise.

Diese Dokumente sollten bei einer behördlichen Kontrolle oder im Schadensfall vollständig vorliegen. 

Elektrisch betriebene Tore müssen auch bei einem Stromausfall sicher bedienbar bleiben. Das kann durch eine manuelle Notentriegelung oder durch eine Notstromversorgung gewährleistet werden.

Außerdem ist vorgeschrieben, dass Schutzsysteme vorhanden sind, die Personen vor Verletzungen schützen. Dazu zählen zum Beispiel Lichtschranken oder Sicherheitsschaltleisten, die ein sofortiges Stoppen der Bewegung ermöglichen.

Türen und Tore dürfen keine Gefahr für die Beschäftigten darstellen. Sie müssen leicht zu bedienen und gut erkennbar sein. Besonders wichtig ist, dass sie nicht in Verkehrswege hineinragen und keine Stolperfallen entstehen. Schwellen oder Kanten sollten möglichst vermieden oder deutlich markiert sein.

Auch der Zugang muss jederzeit frei bleiben, damit keine Gefahr durch blockierte Wege entsteht.

Türen, die Teil eines Fluchtwegs sind, müssen sich jederzeit leicht und ohne Hilfsmittel öffnen lassen. Das bedeutet: ohne Schlüssel, ohne besonderen Kraftaufwand und mit einer einzigen Handbewegung. Außerdem müssen sie selbstständig schließen und dürfen den Weg nicht versperren. Die Durchgänge müssen ausreichend breit und jederzeit frei zugänglich sein.

Weitere Details zu Fluchtwegen regelt die ergänzende Vorschrift ASR A 2.3.

Ein Not-Halt-Schalter ist immer dann erforderlich, wenn die Sicherheitsanalyse ergibt, dass zusätzliche Schutzmaßnahmen nötig sind.

Diese Analyse, auch Gefährdungsbeurteilung genannt, wird in der Regel vom Arbeitgeber oder einer Fachkraft für Arbeitssicherheit durchgeführt. Bei elektrisch betriebenen Karusselltüren ist ein Not-Halt-Schalter immer Pflicht. Er muss gut sichtbar angebracht und für jede Person schnell erreichbar sein.

Glasflächen in Türen und Toren müssen aus bruchsicherem Sicherheitsglas bestehen. Dazu zählen zum Beispiel Einscheiben-Sicherheitsglas oder Verbundsicherheitsglas. Einfaches Glas oder Drahtglas erfüllt diese Anforderungen nicht. Zusätzlich müssen Glasflächen deutlich auf Augenhöhe markiert sein, damit sie frühzeitig erkannt werden und niemand versehentlich dagegen läuft.

Schlupftüren sind kleine Türen, die in größeren Toranlagen integriert sind und den Durchgang für Personen ermöglichen. Aus Sicherheitsgründen darf sich das Tor nur bewegen, wenn die Schlupftür vollständig geschlossen ist. Sobald sie geöffnet wird, muss die Torbewegung sofort automatisch gestoppt werden.

Diese Regel schützt Personen davor, von einem sich bewegenden Tor erfasst zu werden.

Die Steuerung ist das Bedienelement, mit dem das Tor geöffnet oder geschlossen wird. Das kann ein Taster, ein Schalter oder ein Sensor sein. Damit die Nutzung sicher ist, muss diese Steuerung fehlerfrei arbeiten. Falls ein technischer Fehler auftritt, muss das Tor sofort anhalten. Alternativ muss das System den Fehler erkennen und die Bewegung automatisch stoppen.

Tore, die sich nach oben oder unten bewegen, müssen technisch abgesichert sein. Damit sie bei einem Defekt nicht unkontrolliert abstürzen, werden Gegengewichte oder spezielle Fangvorrichtungen eingesetzt. Diese Systeme sorgen dafür, dass das Tor im Notfall sicher stoppt und niemand verletzt wird.